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„Dachlattenprojekt“ an der Oberschule Rangsdorf

Es ist geglückt: Nach einem schwierigen und langwierigen Marathon der Finanzierungen, konnten wir vom 20. – 24.06.2022 von 8.00 – 14.00 Uhr mit 60 Schüler*Innen der 7. – 9. Klassen der Oberschule Rangsdorf, dem Künstler Abdou Diatta und der Lehrerin Sylke Hobitz des Fachbereichs Kunst unser "Dachlattenprojekt“ durchführen.

Im Laufe des Schuljahres wurden von vielen Schüler*Innen unterschiedlicher Jahrgänge im Bereich der Sozialarbeit immer wieder Wünsche und Sehnsüchte geäußert – nach mehr Zusammenhalt und Zusammenarbeit in den Klassen und einem persönlich gesehen werden. Deutlich spürbar wurde ein Verlangen nach individueller Teilhabe in der Gemeinschaft.

 

Mit diesem Projekt bot sich eine Chance, an diesen Wünschen zu arbeiten.

 

Geordert wurden für den Beginn 430 Dachlatten á 4.00m, 8.000 Schrauben in unterschiedlichen Längen und etwas Holzleim.

©  Foto: Barbara Nowothnick

Was wird man wohl mit diesem Material machen können? Wirklich vorstellen konnte sich das keiner.

 

In der ersten Zusammenkunft von allen Schüler*Innen am ersten Projekttag ging es genau um diese Fragen.

Abdou Diatta zeichnete auf, wie aus Dreiecken und Vierecken Körper entstehen können.

Erste Ideen entwickelten sich.

©  Foto: Barbara Nowothnick

Interessiert war man am Bau u.a. eines Skorpions, einer Eidechse, eines Wolfs, eines Hais, einer Taube, eines Wals, einer Katze, eines Flugzeugs ….

 

Mit Bildung der 4 Gruppen nach Jahrgängen hieß es, sich zu entscheiden.

Eine Gruppe entschied sich, sich voll „Reinzuhängen“ und 2 Gestaltungen zu verwirklichen, ein Einhorn und das Flugmodell SG 38.

Gesagt, getan und losgelegt.

Alle Gruppen erhielten ihr Material und erste Anweisungen.

Beeindruckend unterstützt wurden die Schüler*Innen von ihren Elternhäusern. Viele dieser stellten Sägen und Akkuschrauber mit Netzteilen zur Verfügung. Auch die Oberschule hat mit ihrem Werkraum einiges zu bieten, so dass alle Jugendlichen vorbereitend gemeinsam zu sägen beginnen konnten.

Ebenso trafen sich Zeichner*Innen und Planer*Innen. Erste Entwürfe entstanden.

©  Foto: Barbara Nowothnick
©  Foto: Barbara Nowothnick

Uns Anleitenden bereitete es viel Freude, den Schüler*Innen beim Gestalten zuzusehen.

Es entstanden z.T. spürbare schwungvolle und positiv mitreißende Energien.

Eigenständig besprachen sich die Siebtklässler. Jeder brachte am nächsten Tag etwas an Obst, zu naschen oder zu knabbern mit. Sie organisierten in Rücksprache die Vorbereitung der Esswaren in der Schulküche und den Abwasch des Geschirrs am Ende des Tages.

©  Foto: Barbara Nowothnick
©  Foto: Barbara Nowothnick

Wunderbare Gestaltungen entstanden. Wahrnehmbar wurde das Wachsen der Formen.

 

Herausforderungen wurden bestanden, welche uns beeindruckten.

Denn wem ist bereits eine solch schwungvolle Rundung zur Sichtbarwerdung des Haies geglückt?

An diesem Tag war der Stolz auf diese Leistung deutlich zu spüren.

© Foto: Barbara Nowothnick

Mit viel Mühe und Ausdauer wurde die Mähne des Löwen aufgebaut, mit der der auch der Löwe mehr und mehr sichtbar wurde.

© Foto: Barbara Nowothnick

Mit viel Humor wurde der Gorilla einer Gruppe von Schüler*Innen der 9. Klassen gestaltet.

Die Augen wurden mit 2 Lämpchen und einer Batterie auch im Dunkeln sichtbar.

Für die Umsetzung der Idee über eine Bohrung im geschaffenen Geschlecht, Wasser spritzen zu lassen, fehlte möglicherweise das letzte Quäntchen Mut und damit leider auch scheinbar das Vertrauen, dass wir es „verkraften“.

Und doch konnte in der Abschlussrunde darüber berichtet werden. In diesem Moment verband uns ein gemeinsames Lachen.

Inzwischen stehen entstandenes Einhorn, der Löwe, der Hai und das Flugmodell SG 38 im äußeren Bereich vor der Schule und begrüßen uns alle beim Gang in die Schule.

© Foto: Barbara Nowothnick
© Foto: Barbara Nowothnick

Beeindruckend sind alle Gestaltungen.

Schön war das Entstehen und Wachsen der Formen zu sehen sowie den unterschiedlich gegangenen Wegen der Farbgestaltung.

 

Jede Gruppe diskutierte diese, gemeinsam legten sie das Material fest, was hierfür benötigt wird. Aus jeder Gruppe kam ein Schüler mit - um vor Ort für die Gruppe den gewünschten Farbton zu entscheiden.

© Foto: Barbara Nowothnick

Im Künstler*Innen Großhandel „Boesner“ und im Baumarkt wurden gemeinsam Preise verglichen, Farbnuancen abgewägt und diskutiert über entdeckte Eigenschaften des Materials. An der Kasse gab jeder seine Einschätzung ab, wie hoch der Betrag sein wird. Meinem Gefühl nach wurde wertgeschätzt, dass wir durch vorhandene finanzielle Ressourcen wirklich großzügig einkaufen konnten.

Herzlichen Dank den vielen unsichtbaren Akteur*Innen, welche uns die Durchführung unseres Dachlattenprojektes ermöglichten!

Herzlichen Dank unserem Hauptsponsor Eduard Bunescu-Fay von der terraplan Immobilien- und Treuhandgesellschaft mbH!

Als Herr Fay hörte, dass wir die Plätze auslosen wollen, da wir mehr Anmeldungen als Plätze hatten – erhöhte er den Spendenbetrag. So konnte eine 4. Gruppe mit 15 Schüler*Innen gebildet werden.

Ebenso gilt der Dank Marion Genth vom Förderverein, für ihr Managen der Gelder; Stephan Krause vom Stekra Holzhandel & Eisenwaren, für seinen Preisnachlass bei den Dachlatten von 25 % und seine kostenlose Lieferung des Materials von Zossen OT Dabendorf; Jeannette Averhaus für Ihren Einsatz bei der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten; Ursula Hüttelmeyer für ein stetiges Ansprechen-Können bei den vielen organisatorischen Anliegen solch eines Projektes, Annett Meincke und dem gesamten Kollegium wie den Schüler*Innen der Oberschule für die umfangreiche Unterstützung und den z.T. persönlichen Verzicht für die Umsetzbarkeit und Durchführung unseres „Dachlattenprojektes“.

Herzlichen Dank Abdou Diatta und Sylke Hobitz für dieses Erlebnis.

Spürbar wurde wie wertvoll diese Art des gemeinsamen Arbeitens ist. Und wie notwendig auch diese Formen des miteinander Gestaltens im Schullalltag gebraucht werden!

© Foto: Barbara Nowothnick
© Foto: Barbara Nowothnick

Verfasserin & Fotos:

Barbara Nowothnick